Wegweiser zur Automatisierung im ITSM
Im digitalen Zeitalter werden Geschwindigkeit und Effizienz großgeschrieben. Unternehmen streben stetig danach, ihre Servicequalität zu verbessern und gleichzeitig die operativen Kosten zu senken. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das IT-Service-Management (ITSM), das die Planung, Lieferung, Verwaltung und Verbesserung von IT-Dienstleistungen an Geschäftsprozesse anlehnt. Doch wie können diese Ziele erreicht werden, ohne dabei die menschliche Arbeitskraft zu überlasten? Die Antwort findet sich in einem Begriff, der in der IT-Branche zunehmend an Bedeutung gewinnt: Automatisierung. Automatisierung im ITSM ist keine futuristische Vision mehr; sie ist Realität und entwickelt sich ständig weiter. Unter Zuhilfenahme von Automatisierungstechnologien können repetitive und manuelle Aufgaben minimiert, Prozesse beschleunigt und die Genauigkeit erhöht werden. Dies ermöglicht IT-Fachkräften, sich stärker auf strategische Aufgaben zu konzentrieren und fördert somit die Innovationskraft innerhalb der Unternehmen. In diesem Artikel werden wir uns den Möglichkeiten der Automatisierung im ITSM widmen. Wir definieren das Konzept des “Automatisierungslevels” für Betriebe oder Abteilungen und diskutieren, wie durch dessen Implementierung Vorteile erzielt und potenzielle Nachteile abgewägt werden können. Wir geben Ihnen einen Einblick, wie Sie das richtige Gleichgewicht zwischen Mensch und Maschine in der Welt des ITSM finden.
Hintergrund und aktuelle Situation
IT-Service-Management (ITSM) ist das Herzstück vieler Organisationen und bildet die Basis für eine zuverlässige und effiziente IT-Infrastruktur. Im Laufe der Jahre hat sich ITSM von einem eher reaktiven zu einem proaktiven Ansatz gewandelt, der darauf abzielt, IT-Dienstleistungen nicht nur bereitzustellen und zu unterstützen, sondern sie aktiv zu gestalten und zu verbessern. Neben der Einführung von Frameworks als ein standardisierter Ansatz für ITSM-Prozesse haben sich auch agile Methoden und DevOps-Praktiken etabliert, die auf eine schnellere und flexiblere Servicebereitstellung ausgerichtet sind.
Die Automatisierung im ITSM spiegelt einen natürlichen evolutionären Schritt wider. Mit der zunehmenden Komplexität von IT-Umgebungen und dem explosiven Wachstum an Daten ist es für Unternehmen (über-)lebensnotwendig geworden, Prozesse zu automatisieren, um die Effizienz zu steigern und menschliche Fehler zu reduzieren. Die Covid-19-Pandemie hat diesen Trend noch beschleunigt, da viele Unternehmen plötzlich auf Remote-Arbeit umschwenken mussten und dabei auf automatisierte ITSM-Prozesse angewiesen waren, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten.
Heute integrieren führende ITSM-Lösungen Elemente moderner Technologie wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen und predictive Analytics, um die Service Management Prozesse kontinuierlich zu optimieren. Robotic Process Automation (RPA) ermöglicht es, wiederkehrende und zeitaufwendige Aufgaben zu automatisieren, was IT-Mitarbeitern mehr Zeit für komplexere Problemlösungen und Innovation gibt. Diese Technologien signalisieren einen Wandel in der Art und Weise, wie IT-Dienstleistungen verwaltet werden, und stellen sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung für Organisationen dar.
Doch es gibt kein universelles Automatisierungslevel, das für jedes Unternehmen passt. Je nach Größe, Branche und individuellen Anforderungen eines Betriebs muss das Level der Automatisierung sorgfältig ausgewählt und implementiert werden. Die Entscheidungsträger müssen zunächst ihren aktuellen Stand der Automatisierung beurteilen und einen Plan entwickeln, der es ermöglicht, den Reifegrad der ITSM-Automatisierung schrittweise zu erhöhen, ohne die Betriebsstabilität zu gefährden.
Der aktuelle Trend geht dahin, nicht nur operative ITSM-Prozesse zu automatisieren, sondern auch strategische Entscheidungen mithilfe von Datenanalyse und maschinellen Lernalgorithmen zu unterstützen. Dadurch wird die Zielsetzung von ITSM erweitert: Es geht nicht mehr nur darum, den Betrieb zu erhalten, sondern aktiv zur Geschäftsstrategie beizutragen und einen Mehrwert zu schaffen.
Automatisierungslevel im ITSM
Das Konzept der Automatisierungslevel im ITSM lässt sich am besten verstehen, wenn man es sich als eine fortschreitende Skala vorstellt, die von manuellen Prozessen bis hin zu vollständig autonomen Operationen reicht. Diese Skalierung hilft Unternehmen, ihren aktuellen Stand zu erkennen und Ziele für die weitere Entwicklung der Automatisierung zu setzen. Die Automatisierungslevel können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:
a) Basale Automatisierung: Hier handelt es sich um die Grundlage der Automatisierung. Typische Beispiele sind einfache Skripte, die wiederkehrende Aufgaben wie Datenbackups oder das Zurücksetzen von Passwörtern automatisieren. Obwohl dieser Ansatz Ressourcen spart, sind menschliche Eingriffe und Überwachung weiterhin notwendig.
b) Prozessautomatisierung: Auf dieser Stufe werden Geschäftsprozesse, wie das Onboarding von neuen Mitarbeitern oder das Incident Management, durch spezialisierte Tools automatisiert. So können Workflows erstellt werden, die die Logik und Regeln für die Bearbeitung von Tickets oder Anfragen definieren, um eine schnelle und konsistente Bearbeitung zu gewährleisten.
c) Erweiterte Automatisierung: Dies bezeichnet die Integration von fortgeschrittener Analytik und maschinellem Lernen in die ITSM-Plattform. Dadurch können Muster in Daten erkannt, Vorhersagen getroffen und Empfehlungen abgegeben werden, beispielsweise im Bereich des technischen Change Managements oder der Kapazitätsplanung.
d) Kognitive Automatisierung: Auf der höchsten Ebene kommen Technologien wie KI und Natural Language Processing (NLP) zum Einsatz, wodurch Systeme in der Lage sind, menschenähnliche Entscheidungen zu treffen. Bei der kognitiven Automatisierung können ITSM-Tools unter anderem selbstständig komplexe Probleme lösen und in gewissem Maße autonom agieren, um Nutzeranfragen zu bearbeiten oder proaktive Wartungen durchzuführen.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Übergang zwischen den einzelnen Automatisierungsstufen fließend ist und sich die Grenzen kontinuierlich verschieben, da Technologie und Anwendungen sich ständig weiterentwickeln. Ebenso können innerhalb eines Unternehmens unterschiedliche Bereiche individuelle Automatisierungslevel aufweisen.
Bevor ein Unternehmen über die Implementierung der höheren Levels der Automatisierung entscheidet, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören die technologische Infrastruktur, die Bereitschaft der Organisation zur Veränderung, die vorhandenen Fähigkeiten der Mitarbeiter und das Budget. Ferner sollte die Sicherheit und Compliance eine zentrale Rolle in der Entscheidungsfindung spielen, um sicherzustellen, dass automatisierte ITSM-Prozesse nicht nur effizient, sondern auch sicher und im Einklang mit geltenden Datenschutzstandards sind.
Vorteile der Automatisierung im ITSM
Die Automatisierung innerhalb des IT-Service-Managements bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die den Betrieb eines Unternehmens auf unterschiedliche Weise positiv beeinflussen können:
a) Erhöhung der Effizienz und Produktivität: Automatisierung ermöglicht es, Routineaufgaben schnell und präzise auszuführen. Indem repetitive und zeitaufwendige Prozesse von Softwaresystemen übernommen werden, reduzieren sich die Bearbeitungszeiten erheblich. Dies führt zu einer gesteigerten Produktivität der IT-Mitarbeiter, die sich fortan anspruchsvolleren und wertschöpfenderen Aufgaben widmen können.
b) Verbesserung der Servicequalität und Kundenzufriedenheit: Durch standardisierte Prozesse und einen verringerten Spielraum für menschliche Fehler wird die Servicequalität spürbar verbessert. Zudem ermöglichen ITSM-Tools eine schnelle Reaktion auf Kundenanfragen und Probleme, was zu einer erhöhten Kundenzufriedenheit führt.
c) Skalierbarkeit und Flexibilität in IT-Prozessen: Automatisierte Prozesse können leichter skaliert werden, um wachsende Anforderungen zu erfüllen. Dies ist besonders wichtig in Zeiten raschen Unternehmenswachstums oder saisonaler Spitzenbelastungen. Die Automatisierung erleichtert es auch, neue Technologien und Serviceangebote schnell in bestehende IT-Landschaften zu integrieren.
d) Reduzierung von menschlichen Fehlern und Betriebskosten: Menschen sind nicht unfehlbar; Fehler können zu Ausfallzeiten, Datenverlusten und anderen kostspieligen Problemen führen. Automatisierungslösungen leisten eine konstante Performance ohne Ermüdungserscheinungen. Zudem können durch die Reduzierung manueller Tätigkeiten Betriebskosten langfristig gesenkt und Ressourcen effektiver verteilt werden.
e) Verbesserte Datenanalyse und Entscheidungsfindung: Mit Hilfe von automatisierten ITSM-Tools können große Mengen an Daten gesammelt, analysiert und ausgewertet werden. Dies erlaubt es den Entscheidungsträgern, auf Basis konkreter Informationen zu handeln, Trends zu erkennen und proaktive Maßnahmen zu ergreifen.
Während die Vorteile überzeugend sind, darf nicht übersehen werden, dass die Einstiegshürden für eine umfassende Automatisierung oft hoch sind und eine sorgfältige Planung und Umsetzung erfordern. Ebenfalls ist es entscheidend, dass die Automatisierungsbemühungen mit der Unternehmenskultur und -strategie harmonieren, um die Akzeptanz bei den Angestellten zu fördern und einen maximalen Nutzen zu generieren.
a) Automatisierungsplattformen und ITSM-Tools: Moderne ITSM-Tools wie ServiceNow, BMC Remedy oder Atlassian JIRA Service Management bieten umfassende Lösungen, die sämtliche Aspekte des IT-Service-Managements abdecken. Diese Plattformen sind häufig modulbasiert aufgebaut, sodass sie hinsichtlich ihrer Funktionalität erweitert und an die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst werden können.
b) Robotic Process Automation (RPA): Bei RPA kommen Software-Roboter zum Einsatz, um wiederkehrende Tätigkeiten nachzubilden, die zuvor von Menschen durchgeführt wurden. RPA-Tools wie UiPath, Blue Prism und Automation Anywhere sind darauf ausgelegt, menschliche Interaktionen mit verschiedenen Anwendungen zu simulieren und dadurch Prozesse zu automatisieren.
c) Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen: Die Einbindung von KI und maschinellem Lernen ermöglicht es, nicht nur Strukturdaten, sondern auch unstrukturierte Daten wie E-Mails oder Chat-Protokolle zu analysieren und intelligente Entscheidungen zu treffen. KI kann beispielsweise verwendet werden, um komplexe Anfragen selbstständig zu klassifizieren und zuzuweisen oder um vorhersagende Wartung durchzuführen.
d) Chatbots und virtuelle Assistenten: Mithilfe von NLP (Natural Language Processing) können Chatbots und virtuelle Assistenten realistische Konversationen führen und so als erste Anlaufstelle für Anwenderanfragen dienen. Sie können einfache Probleme selbst lösen oder an den richtigen Bearbeiter weiterleiten. Beispiele hierfür sind IBM Watson Assistant und ServiceNow’s Virtual Agent.
e) Dashboard- und Reporting-Tools: Werkzeuge wie Tableau, Splunk oder integrierte Reporting-Funktionen in ITSM-Tools ermöglichen die visuelle Aufbereitung von Daten. Sie erlauben es Entscheidungsträgern und IT-Managern, Einblicke in die Leistung und Effizienz ihrer Serviceprozesse zu erhalten und evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen.
Die optimale Kombination und Konfiguration dieser Technologien und Werkzeuge ist entscheidend, um ein erfolgreiches Automatisierungssystem im ITSM aufzubauen. Es ist wichtig, dass Organisationen auch die Kompetenz im Umgang mit diesen Tools intern entwickeln oder entsprechende Bildungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter bereitstellen.
Herausforderungen und mögliche Nachteile
Obwohl Automatisierung in der ITSM-Landschaft viele Vorteile bietet, bringt sie auch Herausforderungen und potenzielle Nachteile mit sich, die in der Implementierungsphase berücksichtigt werden müssen:
a) Komplexität der Automatisierungseinrichtung: Die Einrichtung eines automatisierten ITSM-Systems kann komplex und zeitaufwendig sein. Diese Komplexität steigt mit fortschreitender Automatisierungsstufe. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie über die notwendigen Ressourcen und das Fachwissen verfügen, um die Systeme zu implementieren und zu verwalten.
b) Notwendigkeit der fortlaufenden Wartung und Anpassung: Automatisierte Systeme sind nicht „set and forget“. Sie benötigen ständige Wartung und Anpassungen, um effektiv zu bleiben. Vor allem bei Änderungen in den IT-Infrastrukturen oder der Unternehmenspolitik müssen die Automatisierungsabläufe kontinuierlich überprüft und aktualisiert werden.
c) Risiken bei Sicherheit und Datenschutz: Automatisierung bedeutet auch eine Zentralisierung vieler Prozesse, was potenziell Risiken für die Sicherheit der IT-Systeme mit sich bringt. Eine gründliche Prüfung der Sicherheitsprotokolle und Datenschutzbestimmungen ist unabdingbar, um Schwachstellen zu minimieren und Compliance zu gewährleisten.
d) Möglicher Verlust von Arbeitsplätzen und Kompetenzen: Eine der häufigsten Befürchtungen im Kontext der Automatisierung ist der potenzielle Verlust von Arbeitsplätzen durch den Ersatz menschlicher Arbeit. Ebenso kann die Abhängigkeit von automatisierten Prozessen dazu führen, dass bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen innerhalb der Belegschaft weniger gefragt sind oder verloren gehen.
e) Akzeptanzprobleme und Widerstand im Unternehmen: Die Einführung von automatisierten Systemen kann auf Widerstände bei den Mitarbeitern stoßen, vor allem wenn diese befürchten, dass ihre Jobs gefährdet sind oder ihre Arbeitsweise sich radikal verändern wird. Ein transparenter Kommunikationsprozess und die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Gestaltung der Automatisierungslösungen sind wesentlich für eine erfolgreiche Implementierung.
f) Qualität und Grenzen der Automatisierung: Automatisierte Systeme sind so gut wie die Algorithmen, auf denen sie basieren. Sie können unvorhergesehene Fälle oder neuartige Probleme, die menschliche Kreativität erfordern, nicht immer bewältigen. Hier ist es wichtig, die richtige Balance zwischen automatisierten und menschlich-geführten Prozessen zu finden.
Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert eine strategische Herangehensweise, die nicht nur die Technologie, sondern auch die Menschen und Prozesse im Blick hat. Umfassende Schulungen, kontinuierliche Anpassungen und eine fortlaufende Evaluierung der Systemleistung müssen Teil des langfristigen Plans jeder Organisation sein, die sich auf den Weg macht, ihre ITSM-Automatisierung zu vertiefen.
Fallstudien und Beispiele aus der Praxis
Die Umsetzung von Automatisierungskonzepten im ITSM ist je nach Unternehmen einzigartig, und viele Organisationen haben durchdachte, innovative Ansätze entwickelt. Hier betrachten wir einige reale Beispiele, die die Implementierung von Automatisierung im ITSM und deren Auswirkungen illustrieren:
Fallstudie 1: Automatisierung des Incident-Managements Ein globales Finanzinstitut stellte fest, dass ein signifikanter Teil der IT-Ressourcen für das Incident-Management verwendet wurde. Durch die Einführung eines RPA-basierten Systems konnten sie den Großteil der Erstbearbeitung von Incidents automatisieren. Dies führte zu einer Reduzierung der durchschnittlichen Bearbeitungszeit um 40 % und ermöglichte es dem IT-Personal, sich auf komplexere Aufgaben zu konzentrieren. Überdies verbesserte sich die Kundenwahrnehmung aufgrund der schnelleren Reaktionszeiten.
Fallstudie 2: Kundenservice-Optimierung mit einem Chatbot Ein Telekommunikationsdienstleister stand vor der Herausforderung, die massiv ansteigenden Kundenanfragen zu bewältigen. Die Implementierung eines intelligenten Chatbots, der mit NLP und maschinellem Lernen ausgestattet war, führte dazu, dass bis zu 70 % der Anfragen selbstständig bearbeitet werden konnten, ohne dass ein menschlicher Mitarbeiter eingreifen musste. Dies verbesserte die Auslastung der Service-Mitarbeiter und steigerte die Kundenzufriedenheit durch schnelle und effiziente Interaktionen.
Fallstudie 3: Proaktives Service-Management durch Predictive Analytics Ein IT-Serviceprovider integrierte Predictive Analytics in sein Service-Angebot, um proaktives Service-Management zu ermöglichen. Dazu gehörte die Vorhersage von Systemausfällen, bevor sie auftraten. Durch die Analyse von Trends und Mustern in den Logdateien konnte das Unternehmen vorhersagen, welche Komponenten wahrscheinlich ausfallen würden, und Wartungen oder Austauschmaßnahmen vorschalten. Dies führte zu einer Reduzierung von Ausfallzeiten und einer höheren Gesamtverfügbarkeit der IT-Services für Kunden.
Diese Fallstudien zeigen, dass erfolgreiche Automatisierung im ITSM nicht nur durch die Auswahl der richtigen Technologien, sondern ebenso durch die Anpassung der Automatisierungsstrategien an die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen des Unternehmens erreicht wird. Dabei spielen die kontinuierliche Anpassung und das Management des kulturellen Wandels eine ebenso große Rolle wie die technologischen Komponenten selbst.
Zukunftsperspektiven der ITSM-Automatisierung
Der Blick in die Zukunft der ITSM-Automatisierung offenbart eine Landschaft, die von stetiger Innovation und Fortschritt geprägt ist. Die kontinuierliche Entwicklung neuer Technologien und Methoden bringt eine Reihe von Trends und Perspektiven mit sich, die die Art und Weise, wie IT-Dienste verwaltet werden, grundlegend verändern werden:
a) Erweiterte künstliche Intelligenz: Künstliche Intelligenz wird im ITSM-Bereich noch ausgefeilter, um noch präzisere Vorhersagen zu treffen, komplexere Aufgaben zu automatisieren und adaptive Lernprozesse zur kontinuierlichen Verbesserung der IT-Dienstleistungen zu implementieren.
b) Hyperautomation: Der Trend zur Hyperautomation zeigt eine Zukunft auf, in der praktisch jeder Aspekt des ITSM durch eine Kombination aus KI, maschinellem Lernen, RPA und anderen Technologien automatisiert wird. Ziel ist es, maximale Effizienz und Effektivität zu erreichen, indem menschliche Eingriffe so weit wie möglich reduziert werden.
c) Self-Healing-Systeme: Zukünftige IT-Systeme werden verstärkt die Fähigkeit besitzen, Probleme selbstständig zu erkennen und zu beheben, ohne dass menschliche Eingriffe erforderlich sind – eine Entwicklung hin zu sogenannten “Self-Healing”-Systemen, die die Betriebszeiten erhöhen und die Belastung der IT-Mitarbeiter verringern.
d) Quantum Computing und ITSM: Quantencomputer, die aufgrund ihrer enormen Rechenleistung prädestiniert für die Bearbeitung komplexer Probleme in kürzester Zeit sind, könnten die Art und Weise revolutionieren, wie Daten innerhalb des ITSM verarbeitet und analysiert werden.
e) Anstieg von Edge Computing: Mit der Zunahme von Edge-Computing, bei der Datenverarbeitung näher an der Quelle der Datengenerierung stattfindet, wird die Notwendigkeit einer Automatisierung auch in verteilten IT-Umgebungen immer wichtiger. Dies kann Latenzen reduzieren und eine schnellere Reaktion auf Ereignisse ermöglichen.
f) Verstärkte Integration und Orchestrierung: Um eine umfassende Automatisierung zu erreichen, werden verstärkt Lösungen benötigt, die eine reibungslose Integration und Orchestrierung verschiedener Automatisierungstools und -prozesse ermöglichen, unabhängig davon, wo diese in der IT-Umgebung angesiedelt sind.
Diese Entwicklungen erfordern von Unternehmen eine ständige Bereitschaft, sich anzupassen und weiterzubilden. ITSM-Führungskräfte und -Teams müssen in der Lage sein, mit dem schnellen Tempo technologischer Veränderungen Schritt zu halten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Automatisierung ihre Versprechen hinsichtlich erhöhter Effizienz, Verbesserung der Servicequalität und Beitrag zum Geschäftserfolg erfüllt.
Zusammenfassung und Schlüsselerkenntnisse
Die Reise durch das Terrain der ITSM-Automatisierung hat uns eine Fülle von Informationen und Einblicken angeboten. Wir haben gesehen, wie sich die Landschaft von manuellen und reaktiven Prozessen hin zu einem Ökosystem bewegt, das von Automatisierung, künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen analytischen Fähigkeiten geprägt ist. Unternehmen, die in der ITSM-Automatisierung führend sind, profitieren von gesteigerter Effizienz, erhöhter Servicequalität und Kundenbindung sowie von verbesserter Agilität und Skalierbarkeit ihrer IT-Dienstleistungen.
Automatisierung eröffnet Möglichkeiten, manuelle Fehler zu reduzieren, operative Kosten zu senken und den IT-Mitarbeitern zu erlauben, ihre Zeit auf wertsteigernde Aktivitäten zu konzentrieren. Mit der Integration von RPA, KI, maschinellem Lernen und Chatbots können repetitive Tätigkeiten minimiert und ein reibungsloser, anpassungsfähiger Serviceprozess erreicht werden. Systeme, die in der Lage sind, sich selbst zu heilen, und Predictive Analytics, die zu proaktivem Management fähig sind, verändern den Horizont des ITSM. Doch mit diesen Fortschritten kommen auch Herausforderungen, wie die Notwendigkeit der sorgfältigen Planung, des Change-Managements, der Sicherheit und des Datenschutzes sowie der Aufrechterhaltung menschlicher Fähigkeiten im automatisierten Umfeld.
Die Zukunft der ITSM-Automatisierung ist hell und verspricht eine noch stärkere Verzahnung von Technologie und Geschäftsstrategie. Der Fortschritt wird jedoch von Organisationen verlangen, wachsam zu bleiben, ihre Automatisierungsansätze kontinuierlich zu überdenken und anzupassen sowie Mitarbeiterschulung und -entwicklung zu priorisieren. Das Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und menschlicher Intuition wird entscheidend sein für den Erfolg in einer automatisierten IT-Welt.
Bald sehen wir möglicherweise eine noch weiter verbreitete Annahme von Hyperautomation, Quantum Computing und andere revolutionären Technologien. Die Geschwindigkeit, mit der diese Veränderungen eintreten, mag überwältigend erscheinen, aber mit bedachter Herangehensweise und einem engagierten Fokus auf den Menschen – sowohl im Service als auch bei den Empfängern – haben Organisationen die Möglichkeit, sich positiv zu differenzieren und auf dem Markt eine Führungsrolle zu übernehmen.
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